Für Hochwasser bestens gerüstet
Nachdem sich das THW Balve in den letzten Jahren beim Thema Hochwasserschutz und Deichverteidigung auf Maßnahmen zur Deichsicherung wie Aufkadung, Quellkade und Auflast mittels Sandsäcken konzentriert hat, lag der Schwerpunkt der Ausbildung diesmal auf Sandsackersatzsystemen (kurz SSES).
Da diese aber nicht gänzlich ohne Sandsäcke auskommen, mussten zunächst dennoch ca. 280 Säcke gefüllt werden. Das klingt vielleicht viel, ist aber eine relativ kleine Menge verglichen mit den Diensten der letzten Jahre, bei denen man in der Größenordnung von 800 bzw. 1000 Sandsäcken lag. Ein reiner Sandsackdamm mit einer Höhe von 50 cm wäre bei 280 Säcken nur etwas mehr als 4 m lang geworden. Indem die Sandsäcke als Übergang zwischen den verschiedenen SSES und zum Beschweren der eingebrachten Plane verwendet wurden, konnte innerhalb von zwei Stunden ein Damm mit einer Länge von ungefähr 10 m erstellt werden.
Aber der Reihe nach: Nach dem Füllen und Palettieren der Sandsäcke in einem örtlichen Baustoffhandel und einem ordentlichen Mittagessen im OV ging es an die Borke, wo an einer flachen Stelle parallel zum Ufer ein Damm errichtet wurde, wodurch ein Becken entstand, in das im Anschluss Wasser gepumpt werden konnte.
Dabei wurden drei verschiedene SSES verwendet. Das Palettensystem, bei dem gewöhnliche Paletten so zusammen gesteckt und z.B. mit Spanngurten fixiert werden, das sie ein stabiles Gestell bilden, an dem eine Plane befestigt werden kann. Das System Aquariwa konnte mittels mit Wasser gefüllter Tonnen angedeutet werden, außerdem eine Dammbalkensperre mittels Bohlen die mit Erdnägeln und angespitzten Rundhölzern in Position gehalten wurden.
Um sogar noch etwas mehr Zeit als vorgesehen mit der Ausbildung verbringen zu können, entschieden sich die Teilnehmer dafür, ein etwas späteres Dienstende in Kauf zu nehmen. Dadurch war es möglich, den zuvor gebauten Damm in Aktion zu erleben und den Wassereinstau sowie Effekte wie die Durch- und Unterströmung zu beobachten.
Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, waren sich aber hinterher alle Teilnehmer einig: Ein anstrengender, aber sehr erfolgreicher Dienst.